Die „richtigen“ Worte finden – Teil 2:
Mit Kindern in verständlichen Worten über Geld zu sprechen, ist nicht immer einfach. Damit die Sprösslinge die Bedeutung von Geld wirklich verstehen, sind sie auf einleuchtende Erklärungen und altersgerechte Formulierungen angewiesen. Einige Beispiele, wie Sie landläufige Gedanken zum Thema Geld so umformulieren, dass sie Kinder nachvollziehen und daraus lernen können:
- Das können wir uns nicht leisten – Das hat in unserem Budget keinen Platz
Besser: „Im Moment ist das Geld, was Mama und Papa verdienen, schon für andere wichtige Sachen verplant. In den Plan für den kommenden Monat können wir Deinen Wunsch gerne mit aufnehmen. Komm! Setz Dich. Ich zeige Dir, wie das genau funktioniert.“ - Du musst nicht alles haben, was Dein Freund hat
Besser: „Die Markenschuhe sehen sehr hübsch aus. Ich kann sie Dir jedoch nicht kaufen, weil sie sehr viel Geld kosten, das wir im Moment für andere Dinge brauchen. Komm! Wir gehen in die Stadt und schauen, ob es ähnliche Schuhe gibt, die nicht so teuer sind und Dir trotzdem gut gefallen.“ - Wenn du etwas gerne machst, kommt das Geld von alleine
Besser: „Natürlich ist es wichtig, für seine Arbeit Geld zu bekommen. Essen, Wohnung, Kleidung, Urlaub oder Spielzeug gibt es leider nicht umsonst. Alles muss mit Geld bezahlt werden. Es ist jedoch immer so: Wenn Du etwas richtig gerne machst, ist Geld nicht mehr der einzige Grund, aus dem Du arbeiten gehst.“ - Ich würde viel lieber bei Dir zu Hause bleiben, als jeden Tag ins Büro zu gehen
Besser: „Ich bin glücklich, dass ich so eine tolle Arbeit habe. Sie macht mir Spass und ich verdiene damit das Geld für unsere Miete, unsere Kleidung, unser Essen und für viele schöne Dinge, wie Eintrittskarten fürs Kino oder Spielzeug. Wenn ich im Büro bin, vermisse ich Dich auch manchmal. Dafür freue ich mich am Abend umso mehr, wenn wir wieder zusammen sind.“ - Na gut. Damit Du aufhörst zu quengeln, kaufe ich Dir das jetzt
Das ist eine typische Situation in denen Eltern lieber Ja sagen, wenn sie eigentlich Nein sagen sollten. Es ist vollkommen normal, dass ein Kind seine Grenzen austestet. Aufgabe der Eltern ist es, konsequent auf der Einhaltung einmal festgelegter Grenzen zu bestehen. Das gibt Kindern Sicherheit und hilft ihnen zu lernen, welche Wünsche angemessen sind und welche nicht. Deshalb ist es besser, sich gemeinsam mit dem Kind hinzusetzen und zu erklären, wie das Sparen funktioniert. Erläutern Sie, dass Sie sich auch nicht jeden Wunsch, wie ein neues Auto oder eine Reise immer sofort erfüllen können, sondern planen und daraufhin sparen müssen.
Was ist passiert?
Indem Sie Ihrem Kind zuhören und sich mit seinen Wünschen ernsthaft auseinandersetzen, vermitteln sie ihm, dass Sie es ernst nehmen und wertschätzen. Das stärkt sein Selbstvertrauen. Regelmässige Gespräche und Erklärungen bilden die Basis für gegenseitiges Vertrauen, nicht nur beim Thema Geld. Kinder, die sich als Person verstanden fühlen, wenden sich erfahrungsgemäss auch bei heikleren Themen an ihre Eltern.
Für diese Kinder ist es selbstverständlich, bei Sorgen oder Unsicherheiten zuerst die Eltern um Rat zu fragen – denn Mama und Papa kennen sich aus und auf ihre Meinung ist Verlass!
Infobox
Für Kinder von 0 – 7 Jahren sind Mama und Papa allwissend. Sie imitieren gerne deren Verhalten, nicht zuletzt auch beim Umgang mit Geld und Konsum. Leider scheuen sich viele Eltern, bereits mit Vorschulkindern das „Geld-Thema“ anzugehen. Dabei würde es sich ungemein lohnen!
Denn Kinder eignen sich in diesen Jahren wichtige Fähigkeiten und Gewohnheiten an, wie das Vorausplanen und das Warten können. Später wird es schwieriger, diese Verhaltensweisen zu beeinflussen, da Sie sie nicht mehr formen können, sondern ändern müssen.
Wir empfehlen daher, das „Geld-Thema“ spätestens anzugehen, wenn ihre Kinder begreifen, dass man mit Geld Dinge kaufen kann. Und unterschätzen Sie bitte als Eltern nie, wie stark Ihre Verhaltensweisen die Entwicklung Ihrer Kinder prägt: Ein Vielfaches mehr als Ihre Worte.
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www.kinder-cash.com
1 Kommentar.
Super Tips! Herzlichen Dank dafür. Ja, da müssen wir Großen und schon selbst immer wieder ganz kräftig hinterfragen und überlegt in unseren Aussagen sein.